2.1 Ein Buch, von Gott gegeben

Ein Buch, von Gott gegeben

Während vielen hundert Jahren sind im Volk Israel die heiligen Schriften geschrieben, gesammelt und weitergegeben worden. Wir nennen sie das Alte Testament. In ihnen finden sich zuerst die geschichtlichen Bücher. Sie erzählen von der Erschaffung der Welt, von Noah und der Sintflut, von den Stammvätern Israels und von dem, was Mose, die Richter, Noemi und Rut, David und die Könige und später die Statthalter Esra und Nehemia dem Volk als Recht und Lebens­ordnungen und Hoffnung vermittelt haben. Der mittlere Teil des Alten Testamentes enthält die «poetischen» Schriften. In ihnen ist in Worte gefasst, was Gott seinem Volk zum Beten, Loben, Klagen und als alltägliche Lebensweisheit mitgeben wollte. Im letzten Teil stehen die prophetischen Schriften. In ihnen steht, was Gott sich gedacht, was er gewollt und gewirkt hat bei allem, was in Israel geschehen ist.

Alle diese Schriften sind heute zusammengefügt in einem Buch, das derart einzigartig und wichtig ist, dass es nur eben «das Buch» heisst: die Bibel. In ihr sind die Schriften des Alten mit denen des Neuen Testamentes vereint.

Auch das Neue Testament hat drei Teile: Den Anfang machen die Schriften, die erzählen, das geschehen ist, die Evangelien und die Apostelgeschichte. Darauf folgen die lehrenden und mahnenden Schriften, die Briefe. Und ganz am Schluss steht das prophetische Buch der «Offenbarung».

Wer hält diese so unterschiedlichen Schriften zusammen? Wer anders als Gott? Ihre Aussagen sind so gewaltig und streben in so viele verschiedene Richtungen!

Die Gläubigen auf dem ganzen Erdkreis bekennen: Gott hat uns dieses Buch gegeben. Durch seinen Geist hat Gott sie ausgesondert aus der Sünde. Sie sind viel mehr als «unfehlbar» und «irrtumslos» (wie die «Fundamentalisten» sagen). Sie sind aber auch nicht ein «Ausdruck» (oder sogar nur ein «Niederschlag») von Erfahrungen (wie viele Professoren lehren). Es sind heilige Schriften. Niemand, der ihren Worten folgt, wird verführt und betrogen. Sie machen nicht selbstgerecht. Sie beschämen das hochmütige Wissen und schenken das bescheidene, reiche Verständnis des Glaubens. Sie führen ihre Leser über alles hinaus, was Menschen von sich aus wissen können, hinein in das ewige Leben der Kinder Gottes!

Die Bibel und der Koran

Wie gross ist der Unterschied zwischen der Bibel und dem Koran, dem heiligen Buch der Muslime! Der Koran ist während einer kurzen Zeit von einem einzigen Menschen verfasst worden. Nur eben das, was Mohammed zu seiner Zeit in Mekka und Medina sehen und erleben konnte, bildet den Inhalt des Buches, das den Muslimen heilig ist. In der Bibel dagegen kommen viele unterschiedliche Menschen zu Wort: Nomanden und Stadtmenschen, grosse Führerpersönlichkeiten und kleine Beamte, Schafhirten, Händler, Könige und Priester, Sänger und Dichter, Geschichtsschreiber und Fischer, junge und alte Menschen schreiben von dem, was zu allen Zeiten in allen Lebensumständen wahr ist.

Die Blickrichtung ist fast umgekehrt: Der Koran beschreibt, wie sich die Gläubigen verhalten sollen, wenn sie sich zu Gott hinwenden. In der Bibel aber führt Gott die Leser mit sich hinab in die vielen Einsichten, Fragen und Kämpfe, die sich aus dem Vertrauen und der Liebe zu seinen Taten ergeben.

Bibel und Koran