5. 3 Zu seinem Gedächtnis

Zu seinem Gedächtnis

Jesus hat gesagt, dass wir das Abendmahl feiern sollen zu seinem Gedächtnis.

Das gilt allgemein: Wenn wir nur tun, was wir müssen und wollen, wissen wir bald einmal nicht mehr, wozu wir da sind. Wenn wir aber zusammen feiern, denken wir an das, was uns gegeben ist, und erinnern uns an das gemeinsame Ziel.

Der Sonntag: das Gedächtnis seiner Auferstehung

Jesus hat die Gewohnheit gehabt, am Sabbat in die Synagoge zu gehen. Wir feiern nicht mehr diesen siebenten Tag der Woche. Jesus hat einen neuen Bund aufgerichtet. Am Anfang der Woche, am Sonntag, ist er vom Tod auferstanden. An diesem Tag sollen die Gläubigen etwas für die Armen beiseitelegen, mahnt der Apostel Paulus. Im ältesten staatlichen Untersuchungsbericht aus dem Jahr 113 heisst es über die «Christen»: Sie haben sich «gewöhnlich vor Sonnenaufgang versammelt, Christus als ihrem Gott im Wechsel das Lob gesungen und sich mit einem Eid verpflichtet – nicht zu irgend einem Verbrechen, sondern zur Unterlassung von Diebstahl, Raub, Ehebruch, Treulosigkeit und Unterschlagung von anvertrautem Gut. Danach war es bei ihnen Brauch, auseinanderzugehen und am Abend zusammenzukommen, um ein ganz unschuldiges Mahl einzunehmen».

Im Jahr 321 erklärte Kaiser Konstantin den Sonntag zum allgemeinen Feiertag. Seitdem hat der Sonntag dem Leben der getauften Völker seinen Rhythmus gegeben. Die französische und die sowjetische Revolution wollten das ändern. Aber sie konnten nichts Besseres aufrichten. Immer noch gibt der Sonntag Raum für das, was Gott mit uns teilen will.

Von Advent bis Pfingsten: das Gedächtnis seiner Taten

Jahr für Jahr erinnern die Feiertage an das, was Gott Grosses und Gutes getan hat. Der Kreislauf dieser Feste beginnt mit dem Advent. Gott ist in die Welt gekommen. Und er wird wieder kommen zum letzten Gericht. An Weihnachten ist Jesus in Bethlehem geboren worden. Gottes Sohn ist Mensch geworden. In der Passions- oder Fastenzeit denken wir daran, dass Jesus gelitten hat. Am Karfreitag hat er am Kreuz auf Golgatha für uns gelitten. So hat er uns die Vergebung erworben. Am dritten Tag ist er auferstanden von den Toten. Das feiern wir an Ostern. Vierzig Tage nach Ostern unterbricht der Auffahrtstag den Lauf der Woche. Jesus ist nicht mehr hier. Er ist «aufgefahren in den Himmel», er hat alle Macht. Pfingsten ist der fünfzigste Tag nach Ostern. Jesus hat den Heiligen Geist ausgegossen über seine Jünger. Der hilft uns, dass wir Gottes Wort zu Herzen nehmen und glauben können.

Was uns Ehre bringt

So führt uns Christus durch den Wechsel der Zeiten und wird uns zu unserem Helfer und Heiland. Wir leben nicht unbeherrscht nur für uns. Wir haben einen Herrn, der unseren Alltag ordnet. Am Sonntag und an den Festen zu seinem Gedenken geht er uns voran. Mit ihm protestieren wir gegen das Unrecht in der Welt und singen das Lob Gottes. Hell legt es seinen Trotz und seinen Trost in unser Leben. Wir jubeln über sein Wort, das uns mit klingenden Melodien hinausführt aus allem, was uns traurig und weh gefangen nehmen will in uns selber.

 

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