4.1 Gottes gute Schöpfung

Gottes gute Schöpfung

4.1 Gottes gute Schöpfung

Der Biologe Adolf Portmann beschreibt die Schönheiten der Antilopen und Zebras und meint: Diese Tiere sind wie gemacht für ein Auge, das sie anschaut und sich freut an ihrer schönen Gestalt. Aber für welches Auge? Seit vielen hundert Jahren ist das Licht von Millionen von Sternen unter­wegs, von unvorstellbar weit weg, bis wir es sehen. Wie ist es möglich, dass der kleine Kopf des Menschen die Bewegungen der Galaxien berechnen und mit ordnenden Formeln hinein­dringen kann in die Kräfte der Natur? So dass die Sachkundigen das Verhalten der Atome berechnen und mit anspruchsvollen Techniken dafür sorgen können, dass jetzt Trillionen von Transistoren uns so schnell so viel Informationen übermitteln?

Die heiligen Schriften Israels sagen: Gott hat beides, die Sterne und die Vernunft der Menschen erdacht und erschaffen. Darum passen sie zueinander. Denn Gott will, dass die Menschen die Erde beherrschen. Alles hat er so gemacht, dass es gut war und ihm gefallen hat. Zum Beispiel grosse Walfische, um mit ihnen zu spielen. Wir haben ein Mass, mit dem wir die Grösse des Unermesslichen schätzen können, schrieb 1775 der Arzt und Naturforscher Albrecht von Haller: «Die Welt, die selbst unermes­sene, wo die Erde, eine winzige Hütte, Millionen von Tieren beherbergt – und in jedem von ihnen strahlt mir die Weisheit des Schöpfers deutlich in die Augen». Der Astronom Johann Kepler, der als erster die Planetenbahnen berechnet hat, formulierte am Ende von einem jeden Kapitel seiner naturwissenschaftlichen Werke ein Gebet. Eines lautet:

«Erhaben sind die Werke Gottes, mit Lust beschaut von allen, die sie lieben.
Ich danke dir, mein Schöpfer und Herr,
für die Freude, die du mir an deiner Schöpfung geschenkt hast,
für diese Verzückung über die Werke deiner Hände!
Wenn ich irgendetwas gesagt habe, das deiner unwürdig ist,
oder wenn ich je meinen eigenen Ruhm gesucht habe,
dann vergib mir gnädiglich.»

Die Schuld, dass wir die Wahrheit unterdrücken

Wenn die Menschen die Werke der Schöpfung betrachten und ernsthaft über sie nachdenken, müssten sie die ewige Macht Gottes erkennen, schreibt der Apostel Paulus. Sie wollen das aber nicht und unterdrücken diese Erkenntnis. Selbstgefällig machen sie sich eigene Vorstellungen, wie Gott sei. Und weil sie das doch nicht überzeugt, bringen sie ein Scheinargument nach dem andern und sorgen mit rastlosen Aktivitäten dafür, dass sie nicht nachdenken müssen. Sonst müssten sie fragen: Wer hat die Gesetze gemacht, nach denen sich die sichtbare Welt richtet?

Der Biologe Charles Darwin hat dargelegt, wie nahe verwandt wir Menschen mit den Tieren sind, und hat erklärt, wie sich eine Pflanzen- und Tierart nach der andern entwickelt habe. Viele Zusammenhänge werden dadurch sichtbar, so dass man staunen muss darüber, wie winzig Kleines und gewaltig Grosses zusammenspielt. Wenn aber diese Einsichten missbraucht werden, um den Anschein zu erwecken, als sei damit das Rätsel des Lebens gelöst, dann dienen sie einer Weltsicht, die das verwunderte Fragen erstickt.
 

2_1_Montage_hell Fotomontage: Andromeda-Nebel (die Galaxie, die der Erde am nächsten ist) und Zeichnungen Adolf Portmanns von Antilopen