Gottes gute Schöpfung
Der Biologe Adolf Portmann beschreibt die Schönheiten der Antilopen und Zebras und meint: Diese Tiere sind wie gemacht für ein Auge, das sie anschaut und sich freut an ihrer schönen Gestalt. Aber für welches Auge? Seit vielen hundert Jahren ist das Licht der Millionen von Sternen unterwegs, von unvorstellbar weit weg, bis wir über ihr Funkeln staunen. Wie ist es möglich, dass der kleine Kopf des Menschen ihre Bahnen berechnen und mit ordnenden Formeln hineindringen kann in die Kräfte der Natur? So dass die Sachkundigen das Verhalten der Atome berechnen und mit Trillionen von Transistoren ihre Informationen für uns in Dienst nehmen können?
Die heiligen Schriften Israels sagen: Gott hat beides, die Sterne und die Vernunft der Menschen erdacht und erschaffen. Darum passen sie zueinander. Denn Gott will, dass die Menschen die Erde beherrschen. Vor allem aber hat er alles so gemacht, dass es für ihn gut war und er seine Freude daran haben konnte. Grosse Walfische hat er gemacht, um mit ihnen zu spielen, jubelt der Psalm.
Wir haben ein Mass, mit dem wir die Grösse des Unermesslichen schätzen können, schrieb 1775 der Arzt und Naturforscher Albrecht von Haller: «Die Welt, die selbst unermessene, wo die Erde, eine winzige Hütte, Millionen von Tieren beherbergt, und in jedem von ihnen strahlt mir die Weisheit des Schöpfers deutlich in die Augen». Der Astronom Johann Kepler, der als erster die Planetenbahnen berechnen konnte, formulierte am Ende von einem jeden Kapitel seiner naturwissenschaftlichen Werke ein Gebet. Eines lautet:
«Erhaben sind die Werke Gottes, mit Lust beschaut von allen, die sie lieben.
Ich danke dir, mein Schöpfer und Herr,
für die Freude, die du mir an deiner Schöpfung geschenkt hast,
für diese Verzückung über die Werke deiner Hände!
Wenn ich irgendetwas gesagt habe, das deiner unwürdig ist,
oder wenn ich je meinen eigenen Ruhm gesucht habe,
dann vergib mir gnädiglich.»
Die Schuld, dass wir die Wahrheit unterdrücken
Wenn die Menschen die Werke der Schöpfung betrachten und ernsthaft über sie nachdenken, müssten sie in ihnen die ewige Macht und das Gottsein Gottes erkennen, schreibt der Apostel Paulus. Sie wollen es aber nicht wissen. Sie unterdrücken diese Erkenntnis. Selbstgefällig machen sie sich eigene, dumme Vorstellungen, wie ein rechter Gott sein müsste. Und weil sie das doch nicht wirklich überzeugt, bringen sie ein Scheinargument nach dem andern und sorgen mit rastlosen Aktivitäten dafür, dass sie nicht nachdenken müssen. Sonst müssten sie nach dem unsichtbaren Gott fragen.
Der Biologe Charles Darwin hat dargelegt, wie nahe verwandt wir Menschen mit den Tieren sind, und hat erklärt, wie sich eine Pflanzen- und Tierart nach der andern entwickelt habe durch das Überleben der optimal Angepassten. Viele Zusammenhänge werden dadurch sichtbar. Doch wenn diese Einsichten ausgespannt werden zur Idee von einem unaufhaltsamen Fortschritt, werden sie zu einer Weltanschauung, die das verwunderte Fragen erstickt.
Fotomontage: Andromeda-Nebel (die Galaxie, die der Erde am nächsten ist) und Zeichnungen Adolf Portmanns von Antilopen